Tipps für dein Storyboard
Ein Storyboard dient als Planungsinstrument zur Entwicklung kreativer und kompetenzorientierter Lernmedien. Es unterstützt dabei, Inhalte strukturiert aufzubereiten, Abläufe zu visualisieren und Lernprozesse gezielt zu gestalten. Die Wirksamkeit von Lernmedien hängt wesentlich davon ab, wie Informationen präsentiert und miteinander verknüpft werden. Die multimedialen Prinzipien bieten dabei eine fundierte Orientierung für eine lernförderliche Gestaltung.
Grundlegende Multimediale Prinzipien nach Mayer sind:
Multimedia-Prinzip
Das Multimedia-Prinzip besagt, dass Lernende Inhalte besser verstehen, wenn Informationen in einer Kombination aus Text und passenden statischen visuellen Darstellungen vermittelt werden. Darunter fallen insbesondere Grafiken, Diagramme, Modelle oder Schaubilder, die den Inhalt strukturieren oder klären. Der Nutzen entsteht durch die parallele Nutzung des sprachlichen und des visuellen Verarbeitungskanals.
Lernprozesse werden gefördert, wenn Informationen sowohl bildlich als auch verbal vermittelt werden. Eine durchdachte Kombination aus Text, Grafik und Ton erhöht das Verständnis.
Signalisierungsprinzip
Das Signalisierungsprinzip besagt, dass Lernende besser verstehen, wenn in Lernmaterialien deutliche Hinweise eingesetzt werden, die die Aufmerksamkeit auf wichtige Inhalte lenken oder die Struktur des Materials sichtbar machen. Solche Signale können visuell oder textlich sein und helfen dabei, zentrale Informationen schneller zu erkennen, Inhalte zu ordnen und Zusammenhänge leichter nachzuvollziehen.
Modalitätsprinzip
Das Modalitätsprinzip besagt, dass Lernende Inhalte besser verstehen, wenn erklärende Informationen zu einer Grafik gesprochen und nicht geschrieben präsentiert werden. Der Grund ist, dass visuelle Informationen und geschriebener Text denselben Verarbeitungskanal beanspruchen und dadurch das Arbeitsgedächtnis stärker belasten. Wird stattdessen gesprochener Text genutzt, verteilt sich die Informationsverarbeitung auf zwei Kanäle: den visuellen und den auditiven. Das erleichtert das Verständnis, besonders bei komplexen Darstellungen.
Segmentierungsprinzip
Lernende profitieren von Inhalten, die in steuerbare Abschnitte geteilt sind. Kleine Lernhäppchen ermöglichen kontrolliertes Tempo. Besonders bei Animationen ist die Segmentierung wichtig, um Überlastung zu verhindern. Auch Buttons für „Weiter“ und „Zurück“ fördern Orientierung. Das Prinzip stärkt den selbstgesteuerten Lernprozess.
Kohärenzprinzip
Das Kohärenzprinzip beschreibt, dass Lernende besser verstehen, wenn Lernmaterial nur die Inhalte enthält, die für das Lernziel erforderlich sind. Visuelle oder auditive Elemente, die nicht zum Verständnis beitragen, können den Lernprozess stören, weil sie unnötige Aufmerksamkeit binden und die Verarbeitungskapazität belasten. Lernförderlich ist eine Darstellung, die sich auf das Wesentliche konzentriert und auf dekorative oder ablenkende Informationen verzichtet.
Kontiguitätsprinzip
Das Kontiguitätsprinzip besagt, dass Lernende Inhalte besser verstehen, wenn zusammengehörende Informationen räumlich und zeitlich nah beieinander präsentiert werden. Bei räumlicher Nähe geht es darum, dass Text und Grafik, die sich gegenseitig erklären, direkt nebeneinander stehen oder innerhalb eines Bildes eng miteinander verknüpft sind. Bei zeitlicher Nähe sollten verbale Erläuterungen gleichzeitig mit den entsprechenden visuellen Elementen erscheinen. Ziel ist es, die kognitive Belastung zu reduzieren, indem das „Hin- und Hersuchen“ zwischen getrennten Informationsquellen vermieden wird.
Redundanzprinzip
Das Redundanzprinzip besagt, dass die gleichzeitige Präsentation derselben Information in mehreren Formaten das Lernen beeinträchtigen kann. Probleme entstehen besonders dann, wenn Lernende denselben Inhalt gleichzeitig als gesprochenen Text und als identischen geschriebenen Text wahrnehmen oder wenn selbsterklärende Grafiken zusätzlich mit überflüssigem Text überfrachtet werden. Redundante Darstellungen erhöhen die kognitive Belastung, da Lernende die doppelt vorhandenen Informationen verarbeiten und miteinander abgleichen müssen.